Unser Kinderhaus- und Schulprojekt in Nepal

Das Kinderhaus- und Schulprojekt

Frauen und Traditionen in Nepal

Nepal liegt eingebettet zwischen China und Indien. In Nepal leben über 100 verschiedene Volksgruppen und es gibt 124 verschiedene Sprachen und Dialekte. Es besteht ein großes Wohlstandsgefälle zwischen der Stadt- und Landbevölkerung. Mehr als ein Drittel der ca. 30 Millionen Nepalesen sind Analphabeten, wobei diese Rate bei den Frauen bei 45 % liegt. Bildung ist der Schlüssel zu einem besseren und selbstbestimmten Leben. Vielen jungen Mädchen wird der Schulbesuch oder eine Berufsausbildung verwehrt. Sie müssen auf den Feldern oder den Fabriken (Teppichfabriken, Lehmfabriken) mitarbeiten. Auch werden junge Mädchen aus Armut und um einen Esser weniger zu haben früh verheiratet, wo sie im Haus der Familie des Ehemannes arbeiten müssen. Sehr früh bekommen sie Kinder und oft werden diese Ehen wieder geschieden. Die Folge ist, dass diese kleinen Kinder zu irgendwelchen Verwandten abgeschoben werden, wo der Kreislauf von neuem beginnt.

Ein weiteres Thema ist Menschenhandel. Jedes Jahr werden 20.000 junge Mädchen in die Prostitution nach Indien verkauft oder es werden ihnen Organe entnommen, wofür sie auch umgebracht werden. In diesem Zusammenhang hat sich eine Frauenorganisation in Nepal gegründet (Maiti), die an den Grenzen zu China und Indien Kontrollen durchführen, um diesen Menschenhandel zu unterbinden.

Traditionell werden vor allem im Terai die Mädchen früh verheiratet; die Brautfamilien müssen eine hohe Mitgift an die Familie des Bräutigams zahlen. Dieses System der Mitgift ist aber in ganz Nepal verbreitet. Wenn es nur wenig ist oder die Erwartungen nicht erfüllt werden, bekommen das die jungen Frauen zu spüren. Sie werden geschlagen, müssen schwere Hausarbeit verrichten, werden als Eigentum des Mannes betrachtet oder aus der Familie verstoßen. Die häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren ist Selbstmord. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass 66 % der Frauen in Nepal Gewalt in der Familie erfahren haben.

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